Schellen-Ursli von Selina Chönz – zeitloser Kinderbuch-Klassiker aus der Schweiz

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Wer illustrierte und schrieb »Schellen-Ursli«?

Selina Chönz, geboren 1910, war eine schweizerische Dichterin und Kindergärtnerin aus dem Kanton Graubünden. Nach ihrer Ausbildung zur Kindergärtnerin zog sie nach Zürich, um selbst andere Kindergärtnerinnen auszubilden. Dort begann sie auch mit dem Schreiben von Kinderbüchern. Sie legte immer großen Wert auf die Pflege und Bewahrung der Romanischen Sprache. Im Jahr 2000 starb sie in ihrem Heimatort.

Ebenfalls aus Graubünden stammt der Maler Alois Carigiet. Nach einer Lehre als Dekorationsmaler, arbeitete er in einem Werbeatelier in Zürich, bevor er 1927 ein eigenes Atelier eröffnete. Dort entwarf er Bühnenbilder und Kostüme für ein Kabarett. Nach einigen Jahren entschied er sich, freischaffender Künstler zu werden und begann mit der Illustration von Kinderbüchern. 1960 kehrte er in seine Bündner Heimat zurück, wo er selbst sechs Kinderbücher schrieb und bis zu seinem Tod im Jahr 1985 lebte.

Worum geht es in dem Kinderbuch-Klassiker aus der Schweiz?

Im beschaulichen Dorf von Ursli und seiner Familie ist das Ende des Winters gekommen und die alte Tradition des Chalanda-Märzes steht kurz bevor, an dem die Kinder mit Glocken durch die Stadt ziehen, um den Winter auszuschellen und den Frühling zu begrüßen. Auch der fleißige Ursli, der seinen Eltern beim Füttern der Kühe oder Melken der Ziege hilft, freut sich auf den Umzug und hofft, mit einer großen Glocke ganz vorne laufen zu dürfen. Aber zu seiner Enttäuschung erhält er die kleinste Glocke von allen, die ihm den Spitznamen »Schellen-Ursli« beschert. Er erinnert sich daran, dass in der Almhütte noch eine große Glocke an einem bunt bestickten Gurt hängt. Also macht er sich alleine auf den Weg zur Hütte. Dort verbringt er eine Nacht und versetzt das ganze Dorf in Unruhe. Umso größer ist die Freude, dass Ursli zurückkehrt und nun triumphierend den Glockenumzug anführen kann.

Nährwert & Design-Faktor von »Schellen-Ursli«

Der »Schellen-Ursli« begeistert seit über 70 Jahren Generationen von Kindern und Erwachsenen und steht wohl in jedem Schweizer Bücherregal. Nach der Geschichte von »Heidi« gehört »Ursli« zu den bekanntesten Kinderbüchern aus der Schweiz. Die Erzählung vermittelt bis heute viel über die Kultur, Traditionen und das Landleben in der Schweiz. Die Illustrationen sind reduziert, aber bilden wunderbar und realitätsnah die Landschaften und Häuser des Dorfes ab. Erzählt wird die Geschichte in klangvoller Reimform, mit vielen schweizerischen Einfärbungen, die zum Vorlesen und Mitsprechen einladen.

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Noch was?

Wer in der Schweiz ist, kann das Dorf und Haus des Schellen-Ursli tatsächlich besichtigen. Im Hochtal Engadin im schweizerischen Kanton Graubünden liegt Guarda, das auch heute noch so aussieht wie in den idyllischen Zeichnungen von Alois Carigiet. Es gibt sogar einen speziellen Erlebnisweg zum Wandern mit verschiedenen Stationen aus der Geschichte. Und die Tradition des Chalanda-März wird bis heute weitergeführt.

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»Schellen-Ursli«
Selina Chönz
Alois Carigiet
Orell Füssli Verlag
ISBN: 978-3-280-01644-2