ticktockoclock – edukatives Spielzeug von Marta Suslow

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Marta, erzählen Sie uns bitte ein wenig über ihren Background. Warum gestalten Sie edukatives Spielzeug?

Ich studiere an der HTW in Berlin Industrial Design und stehe kurz vor meiner Abschlussarbeit. Im fünften Semester hatten wir ein gemeinsames Projekt mit der Spielzeugfirma »eitech«, die Konstruktionsspielzeug herstellt. »Eitech« gab uns alle Freiheiten verschiedene neue Produkte oder Serien für Kinder zu gestalten. So hatte ich die Möglichkeit mich 1,5 Monate lang tiefgründig mit dem Thema Design für Kinder zu beschäftigen und stellte fest, dass dies extrem spannend, aber auch sehr komplex ist.

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Wie kamen Sie als Ergebnis Ihrer Projektarbeit zu ticktockoclock?

»Eitech« führt einen Modellbaukastensatz, der auch gerne an Schulen genutzt wird, meistens jedoch nur Jungen anspricht. Da unsere Hochschule nach dem Grundsatz des Universal Design Thinking lehrt, beschloss ich ein Produkt für Kinder zu gestalten, das auch Mädchen die Möglichkeit bot, sich an Konstruktionsspielzeug heranzutasten. Viel zu oft wird leider Kinderspielzeug Gender spezifiziert. Mir kam die Idee, Kindern die Funktion einer Uhr anhand eines Baukastens zu erklären – ein Thema, welches Mädchen und Jungen gleichermaßen anspricht. Zudem gibt es auf dem Spielzeugmarkt kaum Angebote, die auf spielerische Art Wissen und Verständnis für die Kinder schaffen.

Wie und wo wurde ticktockocklock dann hergestellt?

An der Hochschule baute ich an dem Modell, zuhause tastete ich mich weiter langsam voran und versuchte die Funktion zu begreifen. Ganz klar war für mich, dass das Gehäuse aus Holz sein sollte: Holz ist ein natürlicher Rohstoff aus dem man hochwertiges Kinderspielzeug herstellen kann. Auch »eitech» nutzt Holz für seine Modellbaukästen. Dieses bearbeitete ich mit einer CNC Fräse, um so den kinderfreundlichen, aber auch modernen Stil im Modell zu betonen. Mir war wichtig, dass ein Kind das Innenleben von Außen betrachten kann, um den physikalischen Ablauf einer Uhr zu verstehen. Aus diesem Grund beschloss ich am Ende auch, das Gehäuse von ticktockocklock offen zu lassen.

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Wie kompliziert, würden sie den Bau eines Uhrengehäuses einstufen? Wie lange dauert es circa, bis ein Kind ticktockocklock zusammengebaut hat?

Als ich einem Uhrenmacher von meinem Vorhaben berichtete, lachte er nur. Nachdem ich mich intensiv mit dem Thema Uhr beschäftigt hatte, gelang es mir, das Komplexe auf ein Minimum zu reduzieren. Dank der vorgefertigten Teile des »eitech«-Baukastensatzes und einer Anleitung ist es für Kinder ab dem neunten Lebensjahr einfach und verständlich die Uhr nachzubauen. Innerhalb einer Stunde können sie die Uhr zusammenbauen – doch umso mehr Zeit sich das Kind lässt, desto mehr lernt es dabei. Zum Beispiel besteht die Möglichkeit eines der Zahnräder mehrmals auszuwechseln; dadurch lernt das Kind eine Uhr mit sechs, acht oder eben zwölf Stunden zu bauen. Um den Lerneffekt weiter zu verbessern, kann es das Außengehäuse, z.B. mit Tusche, individuell neu gestalten.

Wollen Sie in Zukunft weitere Produkte für Kinder gestalten?

Als nächstes steht erst einmal meine Bachelorarbeit an. Dafür habe ich bereits viele Ideen, bin aber auch auf der Suche nach einer Spielzeugfirma, mit der ich langfristig zusammenarbeiten kann.

Im Kinderbereich möchte ich mich als nächstes dem Höhlenbau widmen. Bereits ab dem Alter von zwei Jahren versuchen Kinder, sich einen eigenen Rückzugsraum zu schaffen. Meiner Ansicht nach gibt es auch hier noch nicht genug förderndes Spielzeug.

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Kontaktieren Sie Marta Suslow via E-Mail:

ed.liamtoh@wolsus_atram