Anja Constance Gaca – Mum Bloggerin von guten Eltern

Ist es wichtig, Kindern Design und Architektur zu vermitteln?

Ich denke schon, dass ein gewisses ästhetisches Empfinden bereits in der Kindheit geprägt wird – auch ohne dass jemand ganz bewusst dem Kind etwas vermittelt oder dazu erklärt. Die Art, wie wir uns einrichten, den Tisch decken oder eben auch das Kinderzimmer gestalten spielt dabei sicherlich eine Rolle. Allerdings darf der Wohnraum deshalb nicht zum Museum oder zur Möbelausstellung werden. Alles, was es hier gibt, darf genutzt und bespielt werden. Wir haben gelernt: Gerade viele Designklassiker sind wesentlich unempfindlicher und robuster als man so denkt. Die orangefarbenen Polster unserer 40 Jahre alten Eames-Stühle lassen sich immer wieder recht gut von den Tomatensaucen- und sonstigen Flecken reinigen.

Was zeichnet gutes Spielzeug für Kinder aus?

Dass es genug Raum für die eigene Fantasie lässt und langlebig ist. Gerade wird hier von der kleinsten Tochter der Kay-Bojesen-Holzelefant bespielt, mit dem Christian schon Ende der 1970er als Kind spielte. Auf unserem Blog  haben wir auch die Rubrik Lieblingsspielzeug, in der wir das Spielzeug für Kinder vorstellen, welches sich für uns wirklich bewährt hat, wie z.B. Riesenstoffbausteine, ein Indoor-Kletterturm oder die Kinderküche.

Letztlich können aber auch Alltagsdinge oder die Natur das beste Spielzeug für Kinder sein. Gerade Babyspielzeug wird oft überbewertet. In der Küche gibt es meist viel interessantere Dinge, die ein Baby erkunden möchte. Und auch mit Kastanien können Kinder stundenlang spielen. Babyspielzeug kaufen wir Eltern doch meist eher für uns selbst, weil wir es so schön oder niedlich finden. Aber das ist ja auch okay.

Erinnerst Du Dich noch an das Lieblingsspielzeug in Deiner Kindheit?

Da habe ich gleich mal meine Mama gefragt: Es waren die Holzeisenbahn und jede Form von Werkzeug, am liebsten das echte aus dem großen Werkzeugkoffer.

Und womit spielen Deine Kinder am liebsten?

Verkleidekiste, Lego, Brio-Eisenbahn, Brettspiele und die selbstgezimmerte Matschküche auf dem Balkon. Und alle turnen gerne auf dem Indoor-Klettergerüst. Selbst das Baby steht hier ganz oft rum und hält sich fest.

Die fünf wichtigsten Dinge im Kinderzimmer sind …

Die kleineren Kinder spielen ohnehin meist da, wo auch wir Eltern gerade sind und weniger im Kinderzimmer. Deshalb gibt es hier in allen Räumen Spielzeug oder »Kinderbereiche«, wie z.B. den Bastel- und Maltisch im Wohn-Esszimmer. Auch die Kinderküche wird am liebsten in der regulären Küche genutzt. Für die größeren Kinder ist das Zimmer schon mehr ein persönlicher Rückzugsort, den sie aber auch selbst nach ihren persönlichen Vorlieben gestalten.

Aber wenn ich mich auf fünf Dinge festlegen müsste, sind es wohl eine Kuschelecke oder Hochetage, in oder auf der man es sich gemütlich machen kann. Ein Teppich für Kinder, weil ja meistens am Boden gespielt wird. Gemütliches und warmes Licht, und Bewegungsmöglichkeiten wie eine Kletterwand oder eine Schaukel. Und eine überschaubare Anzahl von Spielzeug. Das bedeutet hier, dass regelmäßig aussortiert wird. Denn genug Platz zum Bewegen ist wohl auch eines der wichtigsten Dinge in einem Kinderzimmer.

Und last, but not least: erzähle uns bitte etwas über Deinen Blog »Von guten Eltern« – warum hast Du ihn gegründet?

»Von guten Eltern« gibt es seit 2013. Eigentlich war mal die Grundidee, einige der in meinem Berufstalltag als Hebamme immer wiederkehrenden Fragen endlich mal aufzuschreiben. Da ich aber auch immer wieder nach meinen Erfahrungen als Mutter gefragt werde, gibt es neben den Fachartikeln auch unsere persönlichen Gedanken und Erfahrungen zum Elternsein in all seinen Facetten auf dem Blog. In den letzten vier Jahren sind parallel zum Blog auch noch vier Bücher entstanden bzw. der fünfte Elternratgeber erscheint im April.

www.vonguteneltern.de