Pappka – Spielzeug aus Pappe von Martina Musek

Warum gestalten Sie Spielzeug für Kinder?

Niemand sonst ist so neugierig und begeisterungsfähig und zugleich kritisch und ehrlich …

Das Spielen ist für Kinder ein wichtiger Zugang, um unsere Welt zu begreifen. Deshalb sollte es mehr pädagogisch wertvolles, nachhaltiges und schönes Spielzeug geben. Außerdem bereitet es mir super viel Spaß, wieder in die fantasievolle Kinderwelt einzutauchen.

Was inspirierte Sie zu Ihrem Spielzeug aus Pappe – Pappka?

Das Kind einer Freundin wollte unbedingt sein selbstgebasteltes Papphaus zu seiner Oma mitnehmen. Es war viel zu groß und beschwerlich zum Mitnehmen. Dieses tränenreiche Dilemma verankerte sich in meinen Gedanken.

Während meines Studienprojektes »Miniaturwelten« habe ich dann erst einmal viele vorhandene Spielwelten unter die Lupe genommen. Dabei fiel mir auf, dass sie zum einen sehr viel Raum einnehmen und dass das Kind durch die ständige Präsenz das Interesse verliert. Zudem werden nur sehr wenige Produkte angeboten, die noch buchstäblichen Spielraum für die eigenen Vorstellungen des jeweiligen Besitzers bieten.


Und wie reagieren Kinder auf Ihr Pappka?

Sie sind erstmal sehr überrascht, dass aus dieser schmalen Mappe eine Spielwelt entsteht und wie stabil so eine Pappspielwelt doch sein kann. Es ist jedes Mal ein Vergnügen, die leuchtenden Augen zu beobachten. Und nachdem sie erfahren, dass sie diese Pappspielwelt auch selbst gestalten dürfen und können, kann man ihnen dann lange Zeit beim Spielen, Mutigwerden, Kleben, Malen, Umkonstruieren und Kombinieren zuschauen. Auch die Begeisterung, dann noch sekundenschnell aufzuräumen, um die Spielwelt mitzunehmen, amüsiert mich immer wieder.

Gute Gestaltung oder gutes Design für Kinder – was bedeutet das für Sie?

Als Erstes – einen hohen Spielwert zu schaffen, der auf die individuellen Bedürfnisse eingeht. Also leise und zurückhaltend in der Produktgestaltung zu sein. Und dabei nicht zu vergessen, dass die Bedürfnisse sich bei Kindern rasant ändern. So nimmt auch die Dauer der Nutzung eine neue Rolle ein. Wie viele Objekte verstauben in der Ecke oder werden nach einem einmaligem Abbau nicht wieder aufgebaut? Wieviele Kisten an Spielmaterialien warten wohl in unendlich vielen Dachböden oder Kellern auf Sonnenlicht? Wie schön ist es außerdem, wenn die Benutzung des Spielobjektes den Wert steigert? Wenn das Kind flexibel und jederzeit direkt ins Spiel einsteigen kann.

Und der zweite wichtige Punkt ist für mich, die Umwelt zu schonen – also hochwertige, unbedenkliche Materialien zu verwenden und eine regionale Produktionsmöglichkeit zu finden um kurze Lieferwege sicherstellen zu können.

Auf Pappka bezogen bedeutet das: Wir verwenden nachhaltigen FSC-zertifizierten, stabilen Frischfaserkarton. Dieser lässt sich problemlos 1000 mal auf und zuklappen. Je mehr damit gespielt wird, je mehr vom Kind selbst umgestaltet wird, umso größer ist der Produktstolz und somit auch die Lebensdauer von unseren PAPPKA-Welten. Durch das einfache Falten wird die Spielwelt ins Bücherregal gestellt oder wieder herausgeholt, um direkt ins Spiel einzusteigen oder um sie in den Urlaub mitzunehmen. Der reduzierte weiß-lasierte unbedenkliche Druck lädt zum Gestalten ein. Außerdem kann die Welt hervorragend mit den vorhandenen Spielsachen kombiniert werden. Wenn sich die Interessen der kleinen Künstler verändern, kann  eine neue Themenwelt in die vorhandenen Buchdecken eingeschraubt und die alte platzsparend aufbewahrt, verschenkt oder im Altpapier entsorgt werden.

Noch einige persönliche Fragen zum Schluss: Womit haben Sie selbst als Kind gespielt? Gab es ein Lieblingsspielzeug darunter?

Hauptsächlich habe ich die Zeit im Wald und Garten verbracht. Dort habe ich kleine Puppen-Insektenhäuser gebaut und die Bewohner mit frisch gekochten Kräutersuppen verköstigt.

Bei starkem Regen sind in meiner Erinnerung Bausteine und der Einkaufsladen meiner großen Schwester die beliebtesten Alternativen gewesen.

Gibt es ein Must-have für Kinder – gerne auch von anderen Spielzeugdesignern & oder -herstellern ?

Oh, da gibt es zum Glück viele schöne Konzepte und Produkte. Die VAi KAi-Puppen zum Beispiel finde ich sehr gelungen und liebevoll umgesetzt. Kapplasteine und die Cuboro-Murmelbahn sollten nicht fehlen.

Schauen Sie in eine Kristallkugel, in ihre Zukunft als Designer: Welches Produkt für Kinder möchten Sie als Nächstes entwerfen?

Nach der Testung unserer Null-Serie haben wir die Wünsche von 365 Kindern für die nächsten Themenwelten eingesammelt. Die Top 10 der gewünschten Themen stehen also fest … Ich kann schon mal verraten, dass es in der nächsten Welt mystisch wird …

Kontaktieren Sie Martina Musek via E-Mail:

ed.akppap@kesum.anitram