Ist es wichtig, Kindern Design und/oder Architektur zu vermitteln?
Gute Frage! Was ist wichtig? Ist es wichtig einem Kind chinesisch beizubringen? Oder Klavierspielen? Die Frage sollte eher lauten: »Was ist es mir wichtig?« Ich kann also nur für mich sprechen und als ehemalige Kunststudentin und Glasrestauratorin spielt Architektur und Design für mich eine Rolle. Allerdings nicht so eine tragende, dass ich das regelmäßig im Alltagsleben mit meinen Kindern thematisiere.
Was zeichnet gutes Spielzeug für Kinder aus?
In den letzten Jahren haben wir leider viele Spielzeugfehlkäufe getätigt. Sachen, die nur für kurze Zeit von Interesse waren und dann unbeachtet in irgendeiner Ecke landeten. Der größte Hit sind hier Spielsachen, die variabel einsetzbar sind und keine zu starke Richtung vorgeben. Pappkartons sind ein gutes Beispiel, weil sie als Höhle, Haus, Hundehütte, Kaufmannsladen oder was auch immer dienen können. Außerdem kommen Spielzeuge an, die herausfordern. Entweder körperlich (Bewegungselemente und Sportequipment wie Bälle) oder geistig (Puzzle, Brettspiele, usw.).
Erinnerst Du Dich noch an das Lieblingsspielzeug in Deiner Kindheit?
Meine Mutter war Näherin und ich habe oft stundenlang mit ihrer Knöpfekiste gespielt. Außerdem hat mir mein 9 Jahre älterer Bruder irgendwann zu Weihnachten eine riesige Puppenstube aus Holz gebaut. Er war handwerklich sehr geschickt und dieses Geschenk war unbezahlbar!
Was spielst Du mit Deinen Kindern am liebsten gemeinsam?
Ich bin eher der Bewegungsmensch. Entweder stromern wir draußen herum oder wir spielen gerne Fange und Verstecke (mit Erschrecken J). Mit meiner Tochter (6 Jahre) spiele ich außerdem gerne Brett- und Kartenspiele wie Mancala oder Uno.
Die fünf wichtigsten Dinge im Kinderzimmer sind …
• Ein kuscheliges Bett (es sei denn die Kinder schlafen lieber im Familienbett so wie unsere)
• Kindertisch und Stühle
• Eine gemütliche Leseecke mit Sitzgelegenheit und Bücherregal
• Bastelmaterialien (Papier, Farbe, Stifte, Leim usw.)
• Eine überschaubare Auswahl an Spielzeug
Und last, but not least: erzähle uns bitte etwas über Deinen Blog Nestling – warum hast Du ihn gegründet?
Durch die Geburt meiner Tochter 2011 und den Mangel an brauchbaren Informationen zur bedürfnisorientierten Kindererziehung bin ich auf die Idee gekommen, einen eigenen Blog zu schreiben.
Vor ihrer Geburt war ich ziemlich »Mainstream« eingestellt. Fläschchen, Schnuller, Kinderwagen und -bett standen bereit. Doch als sie zur Welt kam, lief nichts wie erwartet. Ich musste mir einiges anhören, als ich nach Bedarf stillte, sie im Tragetuch trug und zu uns ins Familienbett holte.
Total irritiert suchte ich nach Rat, den ich nur durch Zufall im Internet und in guten Fachbüchern fand. Ich schreibe also die Artikel auf nestling.org, die ich damals gerne selber gefunden hätte.