Ist es wichtig, Kindern Design und Architektur zu vermitteln?
Ich denke, es ist in erster Linie wichtig, Kindern einen Sinn für Ästhetik und den Wert von Dingen zu vermitteln. Hier spielt für mich gutes Design automatisch mit hinein. Es sollte funktional sein, so schön, dass wir auch nach Jahren immer noch verliebt darin sind und nachhaltig und fair hergestellt. Wenn es dann auch noch bezahlbar ist: perfekt.
Was zeichnet gutes Spielzeug für Kinder aus?
Ganz allgemein gesagt, sollte es die Fantasie anregenund es Kindern ermöglichen in ihre ganz eigene Welt abzutauchen, ohne von vornherein zu viel vorzugeben. Richtig gutes Spielzeug hält mehr als eine Generation und kann immer wieder weitervererbt werden. Am Schönsten finde ich hier Naturmaterialien wie Holz. Allerdings gibt es da auch Ausnahmen: Mein Sohn spielt zum Beispiel mit dem Lego, mit dem schon sein Papa als Kind gebaut hat. Ich finde, weil es Plastik ist, sollte man diese Dinge nach Möglichkeit nicht neu kaufen. Lego hält ohnehin ewig und man kann es gut auf Flohmärkten etc. erwerben.
Generell sollte Spielzeug unbedenklich sein, was die Schadstoffe angeht. Senger Naturwelt macht im Bereich der Kuscheltiere tolle Produkte, die komplett aus natürlichen Materialien in Deutschland gefertigt werden.
Was ist Dein Lieblingsprodukt für Kinder – sei es ein Spielzeug oder ein Möbel aus Deiner Kindheit oder ein Produkt, welches Du als Erwachsener entdeckt hast?
Da gibt es einige: Ich bin nach wie vor sehr begeistert von der Brio-Eisenbahn. Wir kaufen immer wieder neue Schienen und Fahrzeuge und erweitern sie. Irgendwann wird sie wohl durch unsere komplette Wohnung fahren … . Auch die Tiere von Schleich haben es mir mittlerweile angetan, da es so toll zu sehen ist, wie mein Sohn mit ihnen spielt. Ob in der Badewanne oder im Restaurant – er versinkt mit ihnen in seiner eigenen Welt und lässt sie die größten Abenteuer erleben. In die Kita muss auch immer mindestens ein Dino, Nashorn oder gleich die ganze Kuh-Familie mit.
Daneben liebe ich gut illustrierte Kinderbücher. Selbst als ich noch kein Kind hatte, hab ich immer mal wieder welche gekauft, weil mich das Design begeistert hat. Mein liebster Kinderbuch-Autor und -Illustrator ist derzeit Benji Davies. Sein Stil ist wahnsinnig schön, ein wenig retro und dennoch sehr modern mit den schönsten Farben. Noams Lieblingsbuch ist unumstritten »Nick und der Wal«. Daneben finde ich auch alles, was Britta Teckentrupp macht, richtig toll!
Im Bereich der Kindermöbel finde ich Produkte gut, die mitwachsen und multifunktional sind. Der Tripp Trapp von Stokke ist für mich perfekt durchdacht. Mein Neffe saß mit 11 Jahren noch auf seinem, weil er ihn so geliebt hat. Gerade neu entdeckt habe ich Mimm Kindermöbel. Der große Schrank in Lindgrün ist ein Traum!
Daneben mag ich so ziemlich alles, was Nobodinoz macht.
Erinnerst Du Dich noch an das Lieblingsspielzeug in Deiner Kindheit?
Ich habe tatsächlich viel mit Barbies gespielt. Und bin dennoch sehr emanzipiert geworden … . Einen Großteil meiner Zeit habe ich aber mit Lesen oder Hörspielen verbracht. Ich habe schon morgens am Frühstückstisch immer ein Buch aus der Bücherhalle dabeigehabt und bin abends damit eingeschlafen.
Was spielst Du mit Deinen Kindern am liebsten gemeinsam?
Noam besteht immer darauf, dass Mama oder Papa die Eisenbahn mit ihm aufbauen. In letzter Zeit spielen wir auch öfters Memory. Ansonsten hören wir viel Musik wie „Eule findet den Beat“ oder „Unter meinem Bett“ und tanzen dazu. Da wir es wichtig finden, Kindern ein gutes Verhältnis zum Essen mit auf den Weg zu geben, kochen wir auch zusammen, wobei Noam auch mitschnippeln darf und auch mal ein Ei in den Pfannkuchenteig haut.
Was sollte in keinem Kinderzimmer fehlen?
Auf jeden Fall darf ein Platz zum kuscheligen Lesen nicht fehlen. Und es sollte genug Stauraum vorhanden sein. Richtig gut finde ich es, wenn alles seinen Platz hat (ist bei uns grad leider nicht so) und in entsprechende Kisten geräumt werden kann. Für das schnelle Aufräumen finde ich aber auch die Spielsäcke und Spielteppiche von Play&Go super.
Und last, but not least: erzähle uns bitte etwas über Deinen Blog afamilyaffair – warum hast Du ihn gegründet?
Zum Ende meiner Elternzeit war klar, dass ich meine Stelle als leitende Moderedakteurin einer Frauenzeitschrift nicht zurückbekommen, aber in eben diese Redaktion zurückkehren würde. Da mir klar war, dass es Konfliktpotenzial geben würde, brauchte ich ein Projekt, bei dem ich völlige Entscheidungsfreiheit hätte. So entstand die Idee, einen Blog zu gründen. Als Noam noch sehr klein war, wusste ich noch nicht, wo ich wirklich gute, nachhaltige Kindermode kaufen kann, kannte keine (Baby-)Produkte, die gleichzeitig schön und nützlich waren und war ewig lang auf der Suche nach schöner Stillmode. Dieses Suchen wollte ich anderen Eltern ersparen und gleichzeitig zeigen, dass auch nachhaltige, ökologische Produkte richtig stylish sein können.
Themen wie reisen mit Kindern und Food kamen im Laufe der Zeit ganz automatisch hinzu, da es ja meist um unsere eigene Lebenswelt geht.