Werkelküche – Werkbank für Kinder & Spielküche 2-in-1 von Christine Oehme

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Wie entstand die Idee für deine »Werkelküche« Christine?

Ich habe mich für die Recherche zu meiner Bachelorarbeit mit dem gender gap in Kinderzimmern beschäftigt. Spielzeuge, aber auch Kleidung oder Sprache sind dabei von einer binären gesellschaftlichen Norm, also einer sich vermeintlich gegensätzlichen und ausschließenden Vorstellung von zwei Geschlechtern, durchzogen.

Ehrlich gesagt: irgendwann ist mir die Idee einfach von meinem Moodboard »gesprungen«. All die scheinbaren Gegensätze die da hingen: rosa Rasierer, blauer Rasierer, Lego Friends, Lego Ninjago, Werkbank für Kinder, Spielküche.

Die Sortierung nach Geschlecht und damit vermeintlichen Vorlieben beschränkt die Kinder in ihrem freien Spiel und damit im Kennenlernen und Herausbilden der eigenen Persönlichkeit. Ich wollte ein genderneutrales Spielzeug schaffen, in der Kinder auf ihrer Höhe die Welt der Erwachsenen spielerisch nachahmen können.

Aktuell ist die »Werkelküche« noch ein Prototyp – was sind deine Pläne für die Zukunft?

Ich möchte die Werkelküche in Kinderzimmer bringen und Eltern und Kindern eine echte Alternative auf dem Markt bieten und damit offenes Spiel ermöglichen, abseits von Geschlechterstereotypen.

Und eben weil die Werkelküche noch ein Prototyp ist, muss natürlich noch einiges weiterentwickelt und getüftelt werden. Gemeinsam mit einem Hersteller, der meine Vision teilt.

Erzähle uns kurz deinen Background Christine, warum gestaltest du für Kinder?

Ich bin mitten im Studium selber Mama geworden und wie die allermeisten das in so einer Situation kennenlernen: alles ändert sich. Nicht nur wie ich meinen Alltag als Studierende managen musste, aber eben auch der Blick auf mich als Frau und Mama.

Die gesellschaftlichen Normen die mit dieser Rolle einhergehen, habe ich nicht nur bei mir selbst stark gespürt, sondern schon bei meinem kleinen Kind. Durch diese Sensibilisierung hat sich mein Blick auf Objekte, Materialien, oder eben auch auf Sprache, total verändert. Auf einmal war mein Forschungsfeld der Spielplatz und ich Alltagsexpertin mit Kind.

Gibt es weitere Produkte für Kinder, die du bereits entworfen hast oder entwerfen möchtest?

Ich habe nach meinem Studium Regalhäuser für mein Kind entworfen, um endlich die ganzen einzelnen Kisten auf dem Boden loszuwerden. Leider konnte ich diese dann nicht mehr selber in der Werkstatt bauen, weil mit dem Abschluss des Studiums auch die fantastischen handwerklichen Möglichkeiten verschwunden waren.

Eine befreundete Tischlerin hat diese dann für mich umgesetzt. Und aus den Prototypen werden hoffentlich im Laufe des Jahres noch eine ganze Produktfamilie an Regal-, Lese- und Spielhäusern – speziell an den Bedürfnissen für Kitas ausgerichtet.

Wenn du als Head of Design der weltweiten Gemeinschaft von Gestaltern etwas für ihre Arbeit empfehlen würdest – was wäre das Christine?

Nicht nur ein Kind braucht ein ganzes Dorf, um aufzuwachsen. Auch wir als Gestalter:innen brauchen dieses Dorf, die Gemeinschaft und Expertise vieler Menschen, um toll, umsichtig und zukunftsweisend gestalten zu können.

kindermoebel-designerin-christine-oehmeChristine Oehme

Foto-Credit:
Manuel Meinhardt

Kontaktiere Christine Oehme via E-Mail:
moc.liamg@enitsirhcemheo