Diese Kinderbücher zum Thema Tod helfen euch, Kindern das Ende des irdischen Lebens einfühlsam begreiflich zu machen:
Ganz egal, ob durch den Verlust des geliebten Haustieres oder aber von Oma oder Opa: Jedes Kind wird irgendwann mit dem Tod konfrontiert. Und obwohl der Tod ein unvermeidlicher Bestandteil des Lebens ist, fällt es sogar oft Erwachsenen schwer, darüber zu sprechen. Kinder lernen jedoch am besten von ihren Vorbildern. Umso wichtiger ist es, Kinder möglichst früh und unbeschwert an das Thema Sterben und Tod heranzuführen.
Dabei unterstützen können liebevoll gestaltete Bilder- und Kinderbücher, die sich achtsam und altersgerecht dem Thema Tod und Trauer widmen. Wir stellen euch hier unsere schönsten Buch-Empfehlungen vor, die euch beim Erklären und Trösten helfen.
Kindern den Tod erklären: humorvolle und erklärende Kinderbücher
Stellt euch vor: Ihr seid gerade erst neu in der Welt angekommen, alles für euch ist aufregend, groß und jedes Gefühl erlebt ihr zum ersten Mal. Viele Dinge auf der Welt könnt ihr noch gar nicht richtig begreifen oder einordnen. So geht es kleineren Kindern und genau aus diesem Grund brauchen sie einen Erwachsenen, der sie einfühlsam an die Hand nimmt und ihnen etwas wirklich Fantastisches erklärt: das Leben selbst. Und zum Leben gehört auch unweigerlich das Sterben.
Offene Gespräche im Familienalltag über den Tod machen den Prozess des Sterbens von Beginn an auch für kleine Kinder greifbarer. Falls der unterhaltsamen Einstellung zum Tod noch Flügel wachsen dürfen – diese Kinderbücher erzählen auf spielerische Weise, wie verschieden Menschen aus anderen Ländern mit dem Thema Trauer umgehen. »Die besten Beerdigungen der Welt« ist der humorvolle Klassiker unter den Kinder- und Bilderbücher zum Thema Tod. Da gründen drei kleine Kinder ein Bestattungsunternehmen und beerdigen alles, was ihnen in die Hände gerät – mit einer gehörigen Portion Würde und Anteilnahme – inklusive Trauerrede.
»Die besten Beerdigungen der Welt« aus dem Beltz & Gelbert Verlag
»Radieschen von unten« beantwortet Fragen, was der Tod eigentlich ist, welche Vorgänge im Körper passieren und auch warum Sterben überhaupt notwendig ist. Diese eher rationale Art und Weise, Kindern den Tod zu erklären, hilft, viele Fragen der Kinder zu beantworten; wobei auch Erwachsene mit diesem – mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnetem – Kinderbuch noch so einiges lernen.
Einfühlsame Bilderbücher über Tod und Trauer
Nach dem Verlust eines engen Verwandten, einer Freund:in oder eines Haustiers sind Kinder zu Recht emotional aufgewühlt. Bilderbücher wie »Eine Tüte voll Papa« aber auch »Papa hörst du mich« sind Bilder-Geschichten über den Tod, die genau diese Gefühle und den Trauerprozess der Kinder aufgreifen und einfühlsam begleiten. In beiden Bilderbüchern sind die Protagonist:innen noch zu jung, um den Tod kognitiv zu begreifen. Trotzdem ist der Vater eines Tages einfach nicht mehr da.
Nach und nach lernen die Kinder in und mit diesen Bilderbüchern, was es mit diesem mysteriösen Begleiter des Lebens auf sich hat. Wie man mit ihm umgehen kann und das geliebte Menschen oder Tiere noch anwesend sein können, auch wenn sie physisch nicht greifbar sind. Kleine Kinder, die einen Verlust erleiden, identifizieren sich leicht mit diesen beiden warmherzigen Bilderbüchern und lernen, ihre eigenen Gefühle im Trauerprozess zu reflektieren.
»Eine Tüte voll Papa« aus dem Susanna Rieder Verlag
Fantasievolle Kinderbücher zum Thema Tod
Eine unkonventionelle Idee, Kindern die Themen Sterben und Tod mithilfe von Büchern näherzubringen, können auch fantastische Geschichten sein. Kinder besitzen eine unglaubliche Vorstellungskraft und Fantasie, sodass das richtige Kinderbuch hier unterstützend den Trauerprozess begleiten kann.
In dem herrlich schönen Kinderbuch »Die schlaue Mama Sambona«, versucht die alte Königin Sambona, den nahenden Mister Tod immer wieder auszutricksen.
»Die schlaue Mama Sambona« aus dem Peter Hammer Verlag
Die Geschichte enthält verschiedene Anspielungen auf bekannte Märchen und eignet sich für alle Kinder und fantasiebegabten Eltern, die den Tod mit Lebenskraft und einem großen Sinn für Gemeinschaft den Garaus machen wollen. Und wenn er schon da war, der Tod? Dann unterstützt das kraftvoll illustrierte Bilder- und Vorlesebuch mit einem Zwinkern bei der Trauerbewältigung.
Tipps: So könnt ihr mit kindlichen Fragen zum Tod umgehen
Als Elternteil steht ihr sicher das ein oder andere Mal vor der Herausforderung, eurem Kind den Tod zu erklären und viele Fragen zu beantworten. Und auch, wenn es uns als Erwachsenen oft schwer fällt, über das Thema zu sprechen, ist es wichtig, dass Kinder Antworten von uns erhalten. Folgende Tipps können euch dabei helfen, ein Gespräch über den Tod mit eurem Kind zu führen:
Bleibt ehrlich: Es bringt nichts, den Tod von Kindern fernzuhalten oder Märchen zu erzählen. Früher oder später wird euer Kind damit konfrontiert und je mehr es weiß, umso leichter fällt ihm der Umgang damit.
Bleibt realistisch: erklärt eurem Kind, was nach dem Tod geschieht und – je nachdem ob ihr einen bestimmten Glauben habt – auch was ihr persönlich glaubt, was nach dem Tod geschieht. Erklärt, dass es viele verschiedene Ideen davon gibt, wie es nach dem Tod weitergeht.
Nennt die Dinge beim Namen: Kinder nehmen bekanntermaßen Sachverhalte wortwörtlich. Beschönigende Redewendungen wie »für immer von uns gegangen« hingegen können Ängste bei dem Kind auslösen. Besser ganz konkret sagen, was geschehen ist.
Gedanken und Gespräche nicht abwürgen: Fragen von Kindern wie: »Wann stirbt der Papa?« sind unangenehm und eigentlich will man sich damit nicht beschäftigen. Für Kinder ist es allerdings wichtig, sich damit auseinanderzusetzen. Erst dadurch lernen sie, was der Tod überhaupt ist und was genau da passiert.
Lasst die Trauer zu: bei einem konkreten Todesfall müsst ihr eure Trauer nicht vor dem Kind verstecken. Zum einen spüren Kinder viel mehr, als ihr ihnen zutraut, und zum anderen ist es für Kinder wichtig, den Trauerprozess und das Trauern als einen normalen Teil des Lebens wahrzunehmen.